Ohne Brille und Kontaktlinsen lebt es sich leichter. Im Schwimmbad, hinter dem Lenkrad, am Computer, beim Sport – Fehlsichtigkeiten können einschränken.
Neben der am häufigsten vorkommenden Kurzsichtigkeit gibt es noch die Weit- und die Stabsichtigkeit. Außer diesen einfachen Formen der Fehlsichtigkeit können auch Sehfehler höherer Ordnung vorliegen, die so genannten Aberrationen. Ab etwa dem 45. Lebensjahr verliert das Auge zunehmend die Fähigkeit zur Naheinstellung. Man spricht dann von einer Altersweitsichtigkeit.
Das normale Sehen ist von dem perfekt aufeinander abgestimmten optischen System des Auges abhängig. Hornhaut und Linse brechen das einfallende Licht so, dass auf der Netzhaut ein scharfes Abbild entsteht. Die Pupille wirkt dabei als optische Blende: Bei Dunkelheit groß und bei Helligkeit klein, reguliert sie die Lichtmenge und beeinflusst die Tiefenschärfe sowie das Kontrastsehen.
Die Brechkraft des Auges wird in der Maßeinheit Dioptrien (dpt) angegeben. Die Gesamtbrechkraft von über 55 – 65 Dioptrien wird im Wesentlichen von der Hornhaut (38 – 46 dpt) und der Linse (18 – 26 dpt) geleistet. Das normal gebaute Auge ist etwa 20 – 24 Millimeter lang.
Das kurzsichtige Auge ist länger als das normalsichtige Auge. Deshalb brechen die Hornhaut und die Linse das einfallende Licht schon vor dem angestrebten Brennpunkt auf der Netzhaut. Der Fernpunkt des Auges liegt, abhängig von der Stärke der Kurzsichtigkeit, in der Nähe. Kurzsichtige können deshalb in der Ferne liegende Objekte schlecht sehen.
Im Alter haben geringfügig Kurzsichtige (bis -3,0 Dioptrien) jedoch den Vorteil, dass sie in der Nähe auch ohne Sehhilfe relativ gut sehen können und keine Nahbrille benötigen.
Die Kurzsichtigkeit wird mit Zerstreuungslinsen oder so genannten Minusgläsern korrigiert. Hierdurch erfolgt eine Verschiebung der Bildebene nach hinten auf die Netzhaut. Hochgradig kurzsichtige Augen (mehr als -6,0 Dioptrien) weisen häufig auch degenerative Veränderungen insbesondere der Netzhaut auf. Bei extremen Formen (über -12,0 bis über -30,0 Dioptrien) können zudem krankhafte Veränderungen der Makula (Stelle des schärfsten Sehens) auftreten.
Die weitaus häufigste Form der Kurzsichtigkeit ist jedoch die einfache mit Werten unter -6,0 Dioptrien, die in der Regel mit dem 20. Lebensjahr ausgereift ist.
Das weitsichtige Auge ist häufig <strong>kürzer als das normalsichtige Auge.</strong> Die Lederhaut ist meist verdickt und die vordere Augenkammer etwas enger. Das einfallende Licht wird so gebrochen, dass der Brennpunkt der Strahlen hinter der Netzhaut liegt. Sehinformationen bilden sich daher unscharf auf der Makula (Stelle des schärfsten Sehens) ab.
Korrigieren lässt sich die Weitsichtigkeit mit<strong>Sammel- oder so genannten Plusgläsern.</strong>Diese verlagern die Abbildungsebene nach vorne auf die Netzhautebene. Die Weitsichtigkeit ist bereits im Kindesalter voll ausgebildet. Zu diesem Zeitpunkt korrigiert die Augenlinse den Sehfehler aber eigenständig, in dem sie ihre Form verändert. Mit zunehmendem Alter lässt diese Fähigkeit nach, und die Weitsichtigkeit wird merkbar. Voll ausgeprägt ist die Weitsichtigkeit schließlich in der zweiten und dritten Lebensdekade.
Ursache des Astigmatismus (Stabsichtigkeit) ist eine Formabweichung der Hornhaut oder der Linse des Auges. Diese sind kugelförmig; beim astigmatischen Auge hingegen eher zylindrisch. Dadurch kommt es zu einer Verzerrung von Brennpunkt zu Brennlinie (daher Stabsichtigkeit). Der zylindrische Sehfehler wird über die Bestimmung der steileren Wölbung der Hornhaut (oder Linse) und die Achse, in der diese liegt, beschrieben.
Korrigiert wird der Astigmatismus mit zylindrischen Gläsern. Diese passt man so an, dass die Summe der Brechkräfte von Brille und Hornhaut (oder Linse) wieder zur Abbildung eines Brennpunktes auf der Netzhaut führen.
Von einem irregulären Astigmatismus spricht man zum Beispiel bei Hornhautnarben, in deren Folge eine irreguläre Hornhautoberfläche nicht mehr mit Gläsern zu korrigieren ist. Der reguläre Astigmatismus kann sowohl alleine als auch in Kombination mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit auftreten. In der Regel ist er bereits im frühen Kindesalter voll ausgeprägt. Wird er dann nicht auskorrigiert, kann er zu einer bleibenden Sehschwäche führen.
Die Altersweitsichtigkeit setzt etwa mit dem 45. Lebensjahr ein. Zuerst macht sie sich durch zunehmenden Leseabstand bemerkbar. Die Augenlinse verliert zunehmend die Fähigkeit zur Naheinstellung (Akkomodation). Ursache hierfür ist vor allem eine Verhärtung der Linsensubstanz aber auch die nachlassende Kraft des ringförmigen Augenmuskels (Ziliarmuskel), der die Veränderung der Linse bewirkt. Der Akkomodationsverlust ist fortschreitend und erreicht seinen Höhepunkt etwa mit dem 60. Lebensjahr.
Zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit werden Plus- oder Sammelgläser eingesetzt. Die Korrekturgläser werden zu der erforderlichen Fernkorrektur addiert. Der geringfügig Kurzsichtige hat grundsätzlich den Vorteil, dass der Fernpunkt seines Auges ohnehin in der Nähe liegt, so dass für Ihn eine Presbyopie bis ins hohe Alter keine Auswirkung hat.
Als Aberrationen bezeichnet man Abbildungsfehler, die nicht mit Brille oder Kontaktlinsen auszukorrigieren sind und sich auf den Bau und die Beschaffenheit des Auges zurückführen lassen. Erst eine Vermessung des Auges mit einem Aberrometer verrät den Anteil solcher Sehfehler an einem Auge. Im Einzelfall können Aberrationen die Leistungsfähigkeit des Auges erheblich beeinflussen.
Moderne Lasertechniken berücksichtigen, anders als Brille und Kontaktlinsen, derartige Sehfehler höherer Ordnung und können in vielen Fällen eine Leistungssteigerung des Auges bewirken. Die als “Customized Vision Correction” bezeichnete Technik der Augenlaserbehandlung entspricht einer maßgeschneiderten Korrektur des individuellen Auges über die einfache Korrektur von Fehlsichtigkeiten hinaus.
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